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Die 5 letzten Fragen zum Thema Entwicklung & Erziehung

Titel Nuggientwöhnung
Fragedatum 17. 11. 2023
Frage

Guten Tag Unser Sohn ist nun fast 2.5 Jahre alt. Schon länger darf er den Nuggi nur noch zum Schlafen brauchen. Allerdings fordert er ihn zwischendurch auch über Tag ein. Dies besonders nach der Geburt seines Bruders. Wir waren teils nachsichtig, finden nun aber, dass der Zeitpunkt der Nuggientwöhnung nun gekommen ist. Nun haben wir doch schon ein wenig in den Alltag zu viert eingefunden und unser Sohn hat die Ankunft seines Bruders schon etwas verdaut. Wir fragen uns nun wie wir die Entwöhnung liebevoll begleiten können. Für uns ist klar, dass der Schritt radikal sein muss, den Nuggi nur reduzieren, wird wohl nicht möglich sein. Wir überlegen uns, dass unser Sohn sein Nuggi dem Samichlaus geben soll. Da unser Sohn mit dem Nuggi einschläft (sehr selbstständig), befürchten wir dass dies dann schwierig wird. Haben Sie uns hierzu Tipps? Wie empfehlen Sie die Nuggientwöhnung? Wie können wir die radikale Entwöhnung liebevoll begleiten? ( Unser Sohn wird das Nuggi wahrscheinlich wieder einfordern. Da werden wir konsequent sein müssen. Wie können wir ihm helfen?) Ich freue mich über eine Antwort und danke für Ihre wertvolle Arbeit
Antwort

Guten Morgen

Herzlichen Dank für Ihre Anfrage. Das "Loslassen" des Nuggi ist keine leichte Sache. Im Vergleich zu uns Erwachsenen sind Kinder im Abgewöhnen einer liebgewonnen Gewohnheit sehr viel kompetenter und schaffen dies in wenigen Wochen! Wir hingehen brauchen teilweise Monate dafür.

Sie haben schon viel Vorarbeit geleistet. Es gibt keine allgemein gültige Lösung beim Abgewöhnen des Nuggi. Für die einen Kinder geht dies leichter, wenn sie ihn dem Osterhasen oder dem Samichlaus mitgeben oder an den Nuggibaum hängen können. Anderen Kindern hilft es, die Nuggizeit schrittweise zu reduzieren, eben beispielsweise nur noch zum Einschlafen zu bekommen.

Es ist auch verständlich, dass ihr Sohn auf Grund der Verunsicherung durch die Ankunft eines Geschwisterchens wieder vermehrt nach dem Nuggi verlangt hat. Da haben sie auch feinfühlig reagiert und ihm diesen Trost/ diese Sicherheit erlaubt. Nun sind sie im Alltag mit dem Baby angekommen und können einen neuen Versuch starten. Ihr Sohn hat es auch schon geschafft tagsüber ohne Nuggi zu sein. Überlegen sie sich, was ihn als Tröster in einer Krise dienen und helfen könnte als Ersatz. Sie können mit ihrem Sohn auch eine bunte Box basteln, in der der Nuggi tagsüber Pause macht und für ihren Sohn unerreichbar aufbewahrt wird. Wenn er sich dann tagsüber wieder an alternative Strategien um Trost zu bekommen gewöhnt hat, können sie in einem nächsten Schritt das Einschlafen ohne Nuggi trainieren. Mit 2,5 Jahren ist ihr Sohn kognitiv noch nicht so weit entwickelt, dass er schon verstehen und abschätzen kann, was es bedeutet, den Nuggi dem Samichlaus zu geben und er dann für immer weg ist. Es könnte durchaus sein, dass er dann abends wieder danach fragt. Vielleicht wäre es hilfreich, wenn der Samichlaus ein Nuggibuch mitbringt - es gibt da viele Büchlein im Handel. Teilweise können diese auch personalisiert auf den Namen ihres Kindes bestellt werden.

Wichtig ist, dass sie ihm, so wie bis anhin auch, Sicherheit und Geborgenheit bieten und ihm helfen in Zeiten von heftigen Emotionen und Gefühlen, diese zu Ordnen und ihm Alternativen zur Beruhigung zu geben.

Gerne dürfen Sie sich auch an unsere Hotline Tel. 031 552 16 16 oder an uns in einer Face-to-Face Beratung (www.mvb-be.ch) für eine vertieftere Beratung wenden.

Freundliche Grüsse, Ihre Online-Beraterin

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