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Die 5 letzten Fragen zum Thema Entwicklung & Erziehung

Titel Selektiver Mutismus?
Fragedatum 12. 11. 2023
Frage

Mein Sohn, 4 Jahre, geht seit sommer in eine spielgruppe. Dort spricht er kein wort, sonst ist er aber ein plappermaul. Ich und auch die spielgruppenleiterin sind uns aber einig, dass er wohl schon spass hat dort. Er erzählt mir danach viel, er ist dort aufmerksam, spielt usw. Letzte woche musste ich zum zahnarzt, er durftebei einer freundin bleiben. Diese kennt er sehr gut. Auch da, während meiner abwesenheit kein wort gesagt. In der kita spricht er normal, dort ist er seit baby. Ich mache mir sorgen, im somner 24 beginnt der kindergarten zurückstellen kann ich ihn ja nicht mehr. Er hat grundsätzlich grosse mühe mit dem abschied von mir. Was ist ihre einschätzung? Wie kann ich ihm helfen bei abschieden? Auch der kiga macht mir bauchweh....
Antwort

Guten Tag

Herzlichen Dank für Ihre Anfrage. Es ist gut spürbar, dass Sie sich gerade in unterschiedlichen Bereichen Sorgen machen. Gut, dass sie sich an uns gewandt haben. Gerne gehe ich zu Beginn auf ihre Frage der Übergangsgestaltung/ Ablösung ein und äussere mich danach noch zum Thema selektiver Mutismus.

Fragen zu Übergänge und Ablösung sind in diesem Alter ein häufiges Thema. Sie sind also mit dieser Frage nicht allein. Wichtig ist, dass das ihr Sohn eine vertraute Person an seiner Seite hat. Dies ist ja durch Sie gegeben. Dann ist es wichtig, dass sie die Mühe, welche ihr Sohn bei Abschiednehmen hat, verbalisieren und ihm damit zeigen, dass sie es wahrnehmen und sehen. Allenfalls hilft es ihm, wenn der Abschied von einem Ritual begleitet ist.Zum Beispiel ein besonderer Begleiter für die Spielgruppe (Stofftier, Puppe...) oder ein letztes Nachwinken zum Fenster raus etc. Ziehen sie ihren Sohn in den Wechsel mit ein und lassen sie ihn möglichst viel selber mitgestalten. Rucksäcklein packen, Kleider anziehen und dann auch in der Spielgruppe Kleider ausziehen, Finken holen usw. Trauen sie ihrem Kind den Wechsel und das Abschied nehmen können zu und vermitteln sie Zuversicht. Geben sie ihrem Kind genügend Zeit und Raum.

Und geben sie vor allem auch sich selber Zeit und ihren Gefühlen Raum. Sie haben sich in ihrer Anfrage sehr gut reflektiert und sind sich ihrer eigenen Gefühle sehr bewusst - "es macht ihnen Bauchweh" - das ist gut. Nehmen sie diese Gefühle wahr und an, ohne dass sie ihren Sohn damit belasten. Auch ihre Gefühle sind o.k. Es geht vielen Eltern in dieser Situation so. Sprechen sie über das, was ihnen selber Mühe bereitet mit einer anderen erwachsenen Vertrauensperson und überlegen sie, was ihnen in der Sitaution gerade helfen könnte.

Bezüglich Ihrer Frage zum selektiven Mutismus ist gut nachvollziehbar, dass sie sich Sorgen machen. Vermutlich haben sie sich bereits zum Thema informiert. Allerdings ist es in dieser Form der Beratung schwierig Sie umfänglich zu beraten. Sie haben einige Beobachtungen gemacht und Schlüsse gezogen. Daher empfehle ich Ihnen, sich bei Ihnen in der Nähe zu einem Termin bei der Mütter- und Väterberatung anzumelden um eine Sprachentwicklungserfassung zu machen und ggf. weitere Schritte zu besprechen. Gerne können Sie sich auch weitere Informationen bei anderen geeigneten Fachpersonen (Logopädin/ Kinderärztin) einholen.

Ich hoffe, Ihnen mit diesen Rückmeldungen dienen zu können. Gerne dürfen Sie einen Termin buchen unter www.mvb-be.ch oder über unsere Telefonhotline 031 552 16 16

Freundliche Grüsse

Ihre anonyme Onlineberaterin

 

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