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Die 5 letzten Fragen zum Thema Entwicklung & Erziehung

Titel Frustrationstoleranz
Fragedatum 20. 08. 2023
Frage

Gutentag Mein 4 jähriger rastet wegen jeder kleinigkeit aus. Ja, autonomiephase. Aber oft ist es so, dass er schön spielt, dann funktioniert etwas nicht nach Vorstellung, die eisenbahnbrücke fällt zusammen, der kran am lkw macht nicht was er soll o. Ä. Er wird wütend, ich helfe ihm, erkläre wie er es machen muss, damits funktioniert. Keine 2 min später dasselbe. Mehrmals hintereinander. Auf etwas anderes lässt er sich nicht ein. Oder er möchte vom freund ein spielzeug ausleihen. Der freund möchte es aber nicht geben. 30min toben. Es ist sooo anstrengend, ich fürchte mich regelrecht davor, das ihm etwas nicht gelingt wie er möchte. Ich habe noch 2 weitere kids. 1 und 6 jahre. Und es werden nicht weniger anfälle, dachte mut 4 jahren sollte es bessern. Ich weiss nicht wie ich ihm mehr geduld beibringe. Und oft werde ich einfach auch wütend wenn er zum xten mal rastet. Reagiere dann wohl sicher auch nicht mehr richtig. Manchhmal habe ich das gefühl, er hört gar nicht zu beim erklären. Ich habe eigentlich das gefühl er ist ein cleverer junge, begreift vieles schnell. Aber erklärungen auch im ruhigen zustand wie das spielzeug funktioniert fruchten nicht. Vielen dank für tipps
Antwort

Guten Abend

Ihr Sohn befindet sich mit seinen 4 Jahren gerade an einer Schwelle in der Entwicklung. Kinder bis 4jährig befinden sich, so wie Sie es richtig gesagt haben, in der Autonomieentwicklung. Und das kann sehr anstrengend für die Kinder aber eben auch für die Eltern sein. Ich denke auch, dass Ihr Sohn ein cleverer ist und vieles schon gut versteht, habe aber andererseits, auf Grund Ihrer Schilderungen, den Eindruck, dass er in der emotionalen Entwicklung noch etwas jünger als 4jährig ist und dort noch Regulationshilfe von Ihnen braucht. Kinder welche gerade voll in eine Emotion stecken, sind kaum aufnhamefähig - Erklärungen und Reden kommt kaum an. Das bedeutet für Sie als Mutter bzw. als Eltern, seine Gefühle, welche erzeigt, zu benennen und zu spiegeln. "Ich sehe, dass Du wütend bist und ich kann es verstehen, weil dir die Eisenbahnbrücke zusammengefallen ist". Geben Sie ihm Zeit sich seiner Gefühle bewusst zu werden und sich zu beruhigen, ohne zu Reden oder zu Helfen. Er ist gerade noch wütend, weil etwas nicht geklappt hat und noch nicht wieder in der Lage es erneut zu probieren.

Haben Sie Kinderbücher zum Thema "Emotionen"? Falls ja, schauen Sie diese mit ihm an. Besprechen Sie die Situationen in den Büchern und machen eine Brücke zu seinen Situationen. Hier noch ein paar Empfehlungen:

-der Seelenvogel für Kinder ab 3 Jahren

- Wohin mit meiner Wut (ab 5 Jahren) - können Sie aber mit ihm schon anschauen

- Mein erstes Buch der Gefühle

Schauen Sie in solchen Sitautionen auch zu sich. Machen Sie Selbstfürsorge. Wenn es Ihnen zu viel wird und sie das Gefühl haben, dass Sie nicht mehr "richtig" reagieren können - nehmen Sie sich ein paar Minuten eine Auszeit. Sagen Sie ihrem Sohn, dass Sie kurz rausgehen um zu verschnaufen und dann wiederkommen, damit er sich nicht verlassen oder schuldig fühlt. Wenn Sie als Eltern zu zweit anwesend sind, sprechen Sie sich ab wer gerade mehr Energie und Nerven hat um den Wutanfall zu begleiten.

Und vor allem: achten Sie darauf, wenn es ihrem Sohn einmal gelingt nicht gerade wütend und frustriert zu reagieren, wenn er Geduld zeigt und würdigen Sie dies. "Wow, das war gerade schwierig für Dich und Du bist gar nicht wütend geworden". Achten Sie auch Ausnahmen, wo es gelingt - das ist auch für Sie unterstützend um ruhig zu bleiben in Situationen, wo es gerade nicht gelungen ist.

Gerne empfehle ich Ihnen auch einmal eine Beratung bei der Mütter- und Väterberatung an einem Standort in Ihrer Nähe zu vereinbaren um das Thema noch vertiefter besprechen zu können und sich den "Rücken stärken zu lassen".

Ich wünsche Ihnen alles Gute mit Ihren drei Kindern und hoffe, Ihnen mit diesen Angaben gedient zu haben

Ihre Beraterin frühe Kindheit

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